Ausgangspunkt der künstlerischen Entwicklung ist für Magdalena Hellström Zimmermann die Natur, das Erlebnis der Natur, und die Ausdruckskraft der autonomen Farbe. Sie experimentiert mit den Strukturen, Oberflächen und Ausdrucksqualitäten ihrer bevorzugten Materialien Holz, Papier und Leinwand, setzt unkonventionelle Druckverfahren ein und scheut sich nicht, in den Ausstellungsraum mit Installationen einzugreifen oder auch die transparenten Grenzen der Architektur zu überschreiten. Immer wieder scheint sie sich am realen Naturabbild zu orientieren, doch nicht, um imitierende Repliken herzustellen, sondern um sich in die Tektonik und in den Rhythmus einer Felsformation oder eines Landschaftseindrucks einzufühlen und so Koordinaten für ihre graphischen und malerischen Arbeiten festzulegen.
„Jenseits der Gemälde, die Landschaft und andere Motive interpretieren, haben die Farben selbst einen Effekt, eine Wirkung auf die Menschen. Farbe übermittelt Gefühle und eine intensive Erfahrung von Farbe mag ein Gefühl von Musik hervorrufen“.
(Magdalena Hellström Zimmermann)
Die Musikalität ihrer Bilder, die Geflechte ihrer Linien und die Strahlkraft und Klangfülle ihrer Farbflächen, geben einem Naturerleben Gestalt, das die inneren Kräfte und Prozesse der Natur, ihre innewohnende Energie, freisetzen und visualisieren möchte. Magdalena Hellström Zimmermanns Bilder und Installationen zielen auf eine größtmögliche Entfaltung ihrer Kräfte, streben nach Autonomie, ohne jedoch ihre Basis und den Ausgangspunkt eines akribisch genauen Naturstudiums zu verleugnen. Das Prozessuale, niemals Statische der Natur wird in diesen Werken sinnlich anschaulich, jedenfalls für den Betrachter, der sich ihnen mit einer meditativen Offenheit nähert.
Sepp Hiekisch-Picard
(Museum Bochum)
Element Erde
Mischtechnik auf Leinwand
140x100cm